Der jährliche Pflegetag 2023 bot erneut die Plattform, um die Lage der Pflege in Deutschland zu erörtern und Ideen zur Aufwertung der Branche auszutauschen.
Doch die Realität in den Pflegeeinrichtungen zeigt ein anderes Bild:
Insbesondere die anhaltende Personalknappheit ist alarmierend und führt in den meisten Einrichtungen zu einer übermäßigen Arbeitslast. Überstunden sind an der Tagesordnung und beeinträchtigen die Gesundheit der Pflegekräfte sowie die Qualität der Pflege. Zusätzlich fühlen sich Pflegekräfte oft nicht ausreichend geschätzt und anerkannt, obwohl ihr Beruf anspruchsvoll ist.
Die Bürokratie und die langsame Digitalisierung in der Pflege sind weitere Quellen der Frustration. Pflegekräfte verbringen oft mehr Zeit mit Dokumentation und Bürokratie als mit der direkten Patientenversorgung, was die Qualität der Versorgung beeinträchtigt.
Leider wurden beim 10. Pflegetag in Berlin erneut keine konkreten Lösungen gefunden, um die dringenden Anliegen der Pflegekräfte anzugehen. Die Rede des Schirmherren, Minister Lauterbach, ließ viele Fragen offen, und die anhaltende Betonung von Infektionsgefahren blockiert strukturelle Reformen.
Es ist dringend erforderlich, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, die Anerkennung zu steigern und die Bürokratie zu reduzieren, damit Pflegekräfte die bestmögliche Versorgung für ihre Patienten gewährleisten können.